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Pressestimmen zum Film    
     
Berliner Morgenpost
"Mord in der Idylle." Von Matthias Heine.
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Berliner Zeitung
"Na ja, schlimme Sache." Von Jan Brachmann.
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BZ Berlin
"Wie ein brutaler Mord ein Dorf verändert hat." Von bt.
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critic.de
Kritik von Sonja M. Schultz.
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Der Tagesspiegel
"Horror Potzlow." Von S. H.
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Echo Online
"Tamara Milosevics bestürzende Studie über
Gleichgültigkeit und Verdrängung nach einer Bluttat."
Von Stefan Benz.
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film-dienst
Kritik von Ralf Schenk.
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fluter
"Die Frage nach dem Warum." Von Martin Maaß.
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Hamburger Abendblatt Online
"Mordmotive: Langeweile und geistige Leere."
Von Michael Ranze.
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Hamburger Morgenpost
"Dokumentarfilm über die Nachwirkungen des
grausamen Mordes von Potzlow." Von Eckart Alberts.
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Jungle World
"Jeder ist mal dran." Von Tjark Kunstreich.
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Kieler Nachrichten
"Potzlows traurige Wahrheit." Von Caroline M. Buck.
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MDR.de
"Potzlow kann überall sein." Interview mit Regisseurin
Tamara Milosevic. Von Grit Lemke. (DOK Leipzig)
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SR-Online
Eine Rezension von Rick Reitler.
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...Tamara Milosevic interessiert sich nämlich nicht zuerst für den Krankheitsfall eines Einzelnen, sondern für den einer ganzen Gemeinschaft, für ihre moralischen Defizite und geistigen Leerstellen, die provinzielle Enge und die knappen Möglichkeiten, ihr zu entfliehen. Es geht um den Schlaf der Vernunft und die daraus entstehenden Ungeheuer. Das Tier im Menschen und die Bedingungen, die es braucht, um aus ihm herauszubrechen. Dass der Film dabei keine flotten Erklärungen anbietet, spricht für ihn und seine Regisseurin.
Ralf Schenk, film-dienst (>> Link)

Potzlow, Brandenburg. 450 Einwohner. Im Juli 2002 wurde hier der 17-jährige Marinus von drei Jugendlichen brutal gefoltert, zu Tode misshandelt und in der Jauchegrube verscharrt. Matthias war Marinus’ bester Freund und hat die Leiche ausgegraben. Seitdem ist er traumatisiert und leidet unter schweren Depressionen. Die Schule hat er, der „Verräter“, abgebrochen und die nächsten Monate  vor dem Fernseher auf seinem Zimmer verbracht. Nun versucht er einen Neuanfang. Er sei nur verstockt, sagt sein Vater, er ruhe sich darauf aus, auf der „schlimmen Sache“,  und früher hätte man sich mehr um die Kinder gekümmert. Die Eltern sind schuld, sagt der Bürgermeister, und die Medien wollten nur schnelle Antworten, dabei sei die Tat doch nicht geplant gewesen, die wollten nur mal „die Sau rauslassen“. Man hat darüber geredet, aber irgendwann „muss es aufhören“. Potzlow ist zur Tagesordnung zurückgekehrt: Man trinkt, kifft und trinkt. Ergötzt sich an scheinbar harmlosen Spielchen. Spielchen, bei denen einer immer der Unterlegene ist. „Is’ doch normal“ sagen die Opfer hinterher, „is’ jeder mal dran, man soll nicht soviel grübeln“. Wer grübelt ist schwach. Einer wie Marinus. Einer wie Matthias. Mit beklemmender Intensität zeichnet Tamara Milosevic in ihrem Abschlußfilm das Bild einer Gemeinschaft, in der es tödlich sein kann, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
Dr. Grit Lemke, DOK Leipzig

Ein Ort in Brandenburg, wie jeder andere, wie kein anderer. Tamara Milosevic erzählt nicht einfach die Geschichte eines grausamen Mordes, sie macht den Schauplatz eines Verbrechens bildlebendig. Der Film führt seine Figuren nicht vor, er verfügt nicht über sie, sondern erschrickt selbst über das Geschehen. Ein Gehege voll klirrender Kälte und drogenseliger Gemütlichkeit, ein Überfall auf den Zuschauer ohne pädagogischen Rat und kurzschlüssige Folgerungen.
Aus der Begründung der Jury zum First Steps Award 2005

Auf der Spur eines schrecklichen Verbrechens fiel eine Armee von Zeitungs-, Fernseh- und Rundfunkreportern in ein kleines Dorf in der Uckermark ein, ohne dass die Tat für die Nation verständlicher geworden wäre.
Tamara Milosevic ging geduldig und vorurteilslos unter die Menschen des Dorfes, um näher und tiefer beobachten zu können, warum ein solches Verbrechen geschehen konnte. Der Film lässt erahnen, wohin die Abwesenheit von Liebe und Achtung führen kann. Das Elend existiert eben nicht nur in Schreckensnachrichten aus fernen Ländern. Der Blick dieses Films zeigt uns, was wir nicht sehen wollen: Die menschlichen Katastrophen in unserer nächsten Umgebung.
Aus der Begründung der Deutschen Jury für Dokumentarfilm zur Verleihung des CinemaNet Europe Award im Rahmen des DOK Leipzig 2005

Sehr bewegt hat mich der Film "Zur falschen Zeit am falschen Ort" von Tamara Milosevic. Er läuft im Deutschen Wettbewerb, ein Film über den Ort Potzlow in Brandenburg, wo Jugendliche einen Mitschüler sinnlos und bestialisch ermordet haben. Die Nachricht darüber hat allgemein für Erschütterung und Fassungslosigkeit gesorgt. Dieser Film schafft es, nachvollziehbar zu machen, wie solch eine sinnlose Tat entstehen kann, wie Jugendliche dazu kommen können, einfach einen Mitschüler zu ermorden. Die junge Nachwuchs-Regisseurin mit den Film einer Instinktsicherheit gemacht, die mich beeindruckt.
Leipziger Festivaldirektor Claas Danielsen in einem MDR-Interview

Konsequenterweise geht die Doku-Auszeichnung an "Zur falschen Zeit am falschen Ort", eine bedrückende Bestandsaufnahme aus dem uckermärkischen Potzlow, wo 2002 drei Jugendliche den 16-Jährigen Marinus nach einem Saufgelage folterten und ermordeten. - Von der "Flucht in die lahme Selbstreflexion, dieses kulturelle Biedermeier der Um-die-Dreißigjährigen", das Doku-Jury-Mitgied Lutz Hachmeister bei den First Steps 2004 beklagt hat, kann dieses Jahr keine Rede sein.
Taz am 25.8.2005